Postbank Presseinformation vom 25.07.2023

 

HWWI analysiert Kauf- und Mietpreise in Relation zum regionalen Einkommen:

• Auf 83 Landkreise und Städte sollten Interessierte einen genaueren Blick werfen

• Einkommensanteile für den Kauf steigen deutschlandweit – vor allem in Metropolen

 

Mie­ter*in­nen wie Käu­fer*in­nen von Woh­nun­gen müs­sen jähr­lich mehr fürs Woh­nen aus­ge­ben. Wie hoch die Ein­kom­mens­an­tei­le ge­nau sind, die in ein­zel­nen deut­schen Re­gio­nen durch­schnitt­lich für die Net­to­kalt­mie­te be­zie­hungs­wei­se die Kre­dit­zah­lung auf­ge­bracht wer­den müs­sen, hat das Ham­bur­gi­sche Welt­Wirt­schafts­In­sti­tut (HW­WI) für den Post­bank Woh­nat­las be­rech­net. Ein­ge­flos­sen sind auch re­gio­na­le Un­ter­schie­de bei den Miet- und Im­mo­bi­li­en­prei­sen. Der je­wei­li­ge Ein­kom­mens­an­teil wur­de auf Ba­sis der durch­schnitt­li­chen re­gio­nal ver­füg­ba­ren Haus­halts­ein­kom­men für ei­ne 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nung be­rech­net. Für den Fall ei­nes Im­mo­bi­li­en­kaufs leg­te das HW­WI ei­ne Kre­dit­auf­nah­me von 80 Pro­zent des Prei­ses in­klu­si­ve Grund­er­werb­steu­ern und zwei Pro­zent No­tar­ge­büh­ren zu ei­nem Zins­satz von 4,6 Pro­zent und ei­ner An­fangs­til­gung von 2,1 Pro­zent zu Grun­de. Ne­ben­kos­ten wie Mak­ler­ge­büh­ren oder Sa­nie­rung sind nicht      be­rück­sich­tigt. Nach die­ser Be­rech­nung iden­ti­fi­zier­ten die Ex­pert*in­nen 83 Re­gio­nen, in de­nen Käu­fer*in­nen 2022 ma­xi­mal fünf Pro­zent­punk­te mehr ih­res Haus­halts­net­to­ein­kom­mens für die Fi­nan­zie­rung aus­ge­ben muss­ten als für die Miet­zah­lun­gen.

Nach ei­ner Faust­for­mel soll­ten nicht mehr als 30 Pro­zent des ver­füg­ba­ren Haus­halts­ein­kom­mens fürs Woh­nen auf­ge­wen­det wer­den. Da dies auch die ge­stie­ge­nen Wohn­ne­ben­kos­ten ein­schlie­ßt, sol­len sich Mie­ter*in­nen und Käu­fer*in­nen bei Net­to­kalt­mie­te und An­nui­tä­ten­zah­lun­gen eher an der 25-Pro­zent-Li­nie    ori­en­tie­ren. In der Pra­xis ist es 2022 für Durch­schnitts­haus­hal­te in vie­len deut­schen Ge­bie­ten je­doch schwie­rig ge­wor­den, die­se Li­nie nicht zu über­schrei­ten. Fast je­der zwei­te deut­sche Haus­halt leb­te 2022 laut Post­bank Woh­nat­las in ei­ner der 144 Re­gio­nen, in de­nen durch­schnitt­lich mehr für die Fi­nan­zie­rung ei­ner        Ei­gen­tums­woh­nung aus­ge­ge­ben wer­den muss­te. Die an­de­re Hälf­te lebt in den ver­blei­ben­den 256 Land­krei­sen und kreis­frei­en Städ­ten, in de­nen der Kauf ei­ner 70-Qua­drat­me­ter­woh­nung für ei­nen Durch­schnitts­haus­halt mit we­ni­ger als ei­nem Vier­tel des ver­füg­ba­ren re­gio­na­len Haus­halts­ein­kom­mens fi­nan­zier­bar     ge­we­sen wä­re.

Ge­gen­über dem Vor­jahr ha­ben sich da­mit die Kauf­mög­lich­kei­ten in vie­len Re­gio­nen deut­lich ver­schlech­tert: Statt ak­tu­ell 144 wur­den 2021 nur 35 Re­gio­nen als teu­er für Durch­schnitts­haus­hal­te ein­ge­ord­net. So la­gen vie­ler­orts die Preis­stei­ge­run­gen bei den Im­mo­bi­li­en über den re­gio­na­len Ein­kom­mens­zu­wäch­sen. Dar­in ist aber nicht der Haupt­grund für die­se Ent­wick­lung zu se­hen. Der liegt in dem stei­len Zins­an­stieg ge­gen­über dem Vor­jahr, der die mit dem Woh­nungs­kauf ver­bun­de­nen fi­nan­zi­el­len Be­las­tun­gen für den Durch­schnitts­haus­halt deut­lich er­höht hat. 2021 lag der Zins­satz für die Kre­dit­auf­nah­me noch bei 1,6 Pro­zent, 2022 dann bei 4,6 Pro­zent.

„Die Be­las­tun­gen für Durch­schnitts­ver­die­ner*in­nen sind auf­grund des star­ken Zins­an­stiegs deut­lich ge­wach­sen. In vie­len Re­gio­nen wird es schwer, noch ei­ne Ei­gen­tums­woh­nung zu fin­den, die idea­ler­wei­se nur ein Vier­tel des Haus­halts­net­to­ein­kom­mens für die Fi­nan­zie­rung bin­det. Gleich­zei­tig stie­gen die Kauf­prei­se im ver­gan­ge­nen Jahr wei­ter – al­ler­dings we­ni­ger stark als in den Vor­jah­ren“, sagt Ma­nu­el Beer­mann, ver­ant­wort­lich für das Im­mo­bi­li­en­ge­schäft der Post­bank. „Wer ein pas­sen­des Ob­jekt im Au­ge hat, soll­te um­so gründ­li­cher prü­fen, ob die Fi­nan­zie­rung auch lang­fris­tig zu stem­men ist. Ei­nen Puf­fer für un­vor­her­seh­ba­re Än­de­run­gen der fi­nan­zi­el­len La­ge und für Be­las­tun­gen durch In­fla­ti­on und ho­he En­er­gie­prei­se soll­ten Kauf­in­ter­es­sier­te drin­gend ein­bau­en.“

In den ver­gan­ge­nen Jah­ren ist der Ein­kom­mens­an­teil, der für die Fi­nan­zie­run­gen von Ei­gen­tums­woh­nun­gen auf­ge­wen­det wer­den muss­te, ste­tig ge­wach­sen, da die Kauf­prei­se deut­lich stär­ker als die Ein­kom­men ge­stie­gen sind. Die­se Ent­wick­lung flacht nun ab, die Kauf­prei­se leg­ten im Schnitt nur leicht stär­ker zu als die Ein­kom­men. Den­noch muss­ten Haus­hal­te 2022 deut­lich hö­he­re Ein­kom­mens­an­tei­le als 2021 für die      Fi­nan­zie­rung auf­wen­den – vor al­lem we­gen des Zins­sprungs von drei Pro­zent­punk­ten bin­nen ei­nes Jah­res. Lag die Ein­kom­mens­be­las­tung 2021 bei ei­nem An­nui­tä­ten­dar­le­hen noch bei 16,3 Pro­zent für den Durch­schnitts­haus­halt über al­le Land­krei­se und kreis­frei­en Städ­te, stieg sie im Jahr 2022 auf 24,0 Pro­zent.

Ein­kom­mens­be­las­tun­gen be­son­ders hoch in Groß­städ­ten und Fe­ri­en­re­gio­nen

Auch in ei­nem Um­feld von stei­gen­den Be­las­tun­gen für Im­mo­bi­li­en­käu­fer*in­nen gibt es noch Re­gio­nen in Deutsch­land, die güns­ti­ge Be­din­gun­gen bie­ten: 30 Pro­zent der deut­schen Haus­hal­te le­ben in ei­ner der 154 Re­gio­nen, in de­nen we­ni­ger als 20 Pro­zent des ver­füg­ba­ren Haus­halts­ein­kom­mens aus­rei­chen, um die lau­fen­de Kre­dit­zah­lung für ei­ne 70-Qua­drat­me­ter-Ei­gen­tums­woh­nung zu fi­nan­zie­ren. Dem­ge­gen­über müs­sen Im­mo­bi­li­en­ei­gen­tü­mer*in­nen in 80 Re­gio­nen mehr als 30 Pro­zent des durch­schnitt­li­chen re­gio­na­len Haus­halts­ein­kom­mens für die lau­fen­den Kre­dit­zah­lun­gen aus­ge­ben. In 23 Re­gio­nen über­schrei­tet die Be­las­tung für Durch­schnitts­haus­hal­te so­gar die 40-Pro­zent-Mar­ke – dar­un­ter fal­len die Big 7 mit Aus­nah­me von Stutt­gart, das mit 39,7 Pro­zent knapp dar­un­ter liegt. Wei­te­re Groß­städ­te mit ho­her Be­las­tung sind Ros­tock, Pots­dam, Frei­burg, Hei­del­berg, Re­gens­burg und Augs­burg.  Spit­zen­rei­ter ist der Land­kreis Nord­fries­land mit den Nord­see­inseln Föhr, Am­rum und Sylt. Die Fe­ri­en­ge­bie­te mit den Land­krei­sen Nord­fries­land, Au­rich,     Gar­misch-Par­ten­kir­chen so­wie Mies­bach, der gleich­zei­tig zum Speck­gür­tel Mün­chens ge­hört, über­schrei­ten so­gar deut­lich die 50-Pro­zent-Mar­ke.

Die Be­las­tung der durch­schnitt­li­chen ver­füg­ba­ren Haus­halts­ein­kom­men durch die Net­to­kalt­mie­ten sta­gnier­te im Ver­gleich zum Vor­jahr über al­le Land­krei­se und kreis­frei­en Städ­te bei ei­nem An­teil von 14,2 Pro­zent. Deutsch­land­weit bleibt die an­tei­li­ge durch­schnitt­li­che Ein­kom­mens­be­las­tung durch Net­to­kalt­mie­ten mit Aus­nah­me der baye­ri­schen Lan­des­haupt­stadt Mün­chen (26,4 Pro­zent) un­ter­halb der 25-Pro­zent-Schwel­le. Al­ler­dings kom­men sie die­ser Mar­ke in Frei­burg, Ber­lin und Hei­del­berg mit min­des­tens 24 Pro­zent schon     re­la­tiv nah. In Ber­lin stie­gen die Net­to­kalt­mie­ten bin­nen Jah­res­frist um 9,3 Pro­zent, das Ein­kom­men er­höh­te sich durch­schnitt­lich um 6,2 Pro­zent. Da­mit stieg der Ein­kom­mens­an­teil für die Net­to­kalt­mie­te ei­ner 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nung in der Haupt­stadt ge­gen­über dem Vor­jahr um 0,7 Pro­zent­punk­te auf 24,1 Pro­zent. Auch in der an­gren­zen­den Stadt Pots­dam (Bran­den­burg) stie­gen die Mie­ten 2022 im Ver­gleich zum Vor­jahr no­mi­nal um 9,4 Pro­zent – hier stieg der Ein­kom­mens­an­teil um 0,6 Pro­zent­punk­te auf 20,8 Pro­zent. Den höchs­ten An­stieg der Mie­ten ver­zeich­ne­te mit 14,9 Pro­zent die Stadt Ros­tock in Meck­len­burg-Vor­pom­mern. Hier klet­ter­te der Ein­kom­mens­an­teil für Mie­ter*in­nen von 18,0 auf 19,6 Pro­zent in 2022. Rund 22 Pro­zent der deut­schen Haus­hal­te le­ben in für Mie­ter*in­nen hoch­prei­si­gen Re­gio­nen, in de­nen mehr als 17,5 Pro­zent des durch­schnitt­li­chen re­gio­na­len Haus­halts­net­to­ein­kom­mens für Mie­te aus­ge­ge­ben wer­den müs­sen.      Dar­un­ter fal­len 30 Groß­städ­te, sie­ben Mit­tel­städ­te und sie­ben Land­kreise.

Extrem hohe Ein­kommens­anteile für Wohn­eigen­tum in Groß­städten

In den Big 7 sta­gnier­ten 2022 die Ein­kom­mens­be­las­tun­gen für Mie­ten, für den Im­mo­bi­li­en­kauf be­schleu­nig­te sich der An­stieg durch die ho­hen Zins­sät­ze je­doch stark. Die Sche­re ging wei­ter auf. Der An­teil des Ein­kom­mens für die Net­to­kalt­mie­te in den grö­ß­ten sie­ben deut­schen Städ­ten sank 2022 im Durch­schnitt um 0,3 Pro­zent­punk­te auf 22,4 Pro­zent. Für die mo­nat­li­che Ra­ten­zah­lung ei­ner Ei­gen­tums­woh­nung muss­ten Durch­schnitts­käu­fer*in­nen in den Big 7 je­doch ei­nen um 14,5 Pro­zent­punk­te hö­he­ren An­teil am ver­füg­ba­ren Ein­kom­men auf­wen­den: Er be­trug über al­le sie­ben Me­tro­po­len im Durch­schnitt 48,8 Pro­zent nach 34,3 Pro­zent im Vor­jahr.

Die Lis­te der zehn Groß­städ­te mit den höchs­ten durch­schnitt­li­chen Ein­kom­mens­be­las­tun­gen für Käu­fer*in­nen in Deutsch­land führt Mün­chen an. In die Fi­nan­zie­rung von 70 Qua­drat­me­tern Wohn­ei­gen­tum aus dem Be­stand flos­sen laut Mo­dell­rech­nung in der baye­ri­schen Lan­des­haupt­stadt 2022 im Schnitt 61,5 Pro­zent des durch­schnitt­li­chen ört­li­chen Haus­halts­ein­kom­mens – ob­wohl die Mün­che­ner*in­nen über die höchs­ten       re­gio­na­len Haus­halts­ein­kom­men un­ter den zehn Groß­städ­ten ver­fü­gen. Ber­lin folgt mit 56,8 Pro­zent vor Ham­burg und Frank­furt mit 51,8 Pro­zent und 50,4 Pro­zent. Den letz­ten Platz in den Top 10 be­legt Düs­sel­dorf mit 40,8 Pro­zent. Da­mit ver­blei­ben durch­schnitt­li­chen Käu­fer*in­nen in der Stadt am Rhein rund 20,7 Pro­zent mehr an Haus­halts­ein­kom­men als Im­mo­bi­li­en­be­sit­zer*in­nen in der baye­ri­schen Lan­des­haupt­stadt Mün­chen nach Kauf ei­ner 70-qm-Woh­nung.

 

 

 

Be­son­ders groß in­ner­halb der Top-10-Groß­städ­te mit mehr als 100.000 Ein­woh­ner*in­nen fie­len die Un­ter­schie­de zwi­schen Kauf- und Miet­be­las­tung in Mün­chen aus. Mie­te­rin­nen und Mie­ter muss­ten in der baye­ri­schen Haupt­stadt durch­schnitt­lich 26,4 Pro­zent ih­res Ein­kom­mens für die Net­to­kalt­mie­te auf­brin­gen. Für Käu­fer*in­nen be­trug der An­teil 61,5 Pro­zent – al­so 35,1 Pro­zent­punk­te mehr. In Ber­lin und Ham­burg be­lie­fen sich die Ab­stän­de auf 32,7 und 30,9 Pro­zent­punk­te. In Düs­sel­dorf, der Groß­stadt mit dem ge­rings­ten Miet­an­teil, müs­sen Käu­fer*in­nen 22,2 Pro­zent­punk­te mehr vom mo­nat­li­chen Haus­halts­net­to­ein­kom­men    in­ves­tie­ren als Mie­ter*in­nen. In Frank­furt am Main und Pots­dam wa­ren es je 27,1 Pro­zent­punk­te. In Frei­burg, Hei­del­berg, Re­gens­burg und Ros­tock lag die Dif­fe­renz noch bei mehr als 21 Pro­zent­punk­ten.

Hier lohnt sich der Im­mo­bi­li­en­kauf ge­gen­über der Mie­te

„Wer ei­ne Ei­gen­tums­woh­nung in ei­ner deut­schen Groß­stadt be­sitzt, muss oft­mals ei­nen sehr ho­hen An­teil sei­nes Ein­kom­mens da­für auf­wen­den – vor al­lem in den grö­ß­ten Me­tro­po­len. Mit stark stei­gen­den Zin­sen und oft­mals auf ho­hem Ni­veau sta­gnie­ren­den Im­mo­bi­li­en­prei­sen sinkt ins­ge­samt der An­teil der Land­krei­se und Städ­te, in de­nen ei­ne Fi­nan­zie­rung durch­schnitt­lich güns­ti­ger ist als die ört­li­che Mie­te“, sagt Beer­mann. „Doch jen­seits der Big 7 zeigt die HW­WI-Mo­dell­rech­nung, dass vor al­lem in länd­li­chen Re­gio­nen der durch­schnitt­li­che Haus­halt ge­rin­ge­re oder glei­che ho­he An­tei­le des Haus­halts­ein­kom­mens für die Fi­nan­zie­rung auf­brin­gen muss als Mie­ter*in­nen für die ört­li­che Net­to­kalt­mie­te.“ Ins­ge­samt bie­ten 14 Re­gio­nen      ei­nen leich­ten Vor­teil für Käu­fer*in­nen: Hier muss­te der durch­schnitt­li­che Haus­halt et­was ge­rin­ge­re An­tei­le des Haus­halts­ein­kom­mens für die Fi­nan­zie­rung auf­brin­gen als Mie­ter*in­nen für die ört­li­che Net­to­kalt­mie­te. In zwei Re­gio­nen be­steht kein Un­ter­schied. Am ge­rings­ten ist die Dif­fe­renz in vie­len länd­li­chen Ge­bie­ten Ost­deutsch­lands. Im Durch­schnitt über al­le Re­gio­nen des je­wei­li­gen Bun­des­lan­des spar­ten Mie­ter*in­nen nur zwei Pro­zent­punk­te ih­res ver­füg­ba­ren Ein­kom­mens ge­gen­über Woh­nungs­käu­fer*in­nen in Sach­sen-An­halt. In Thü­rin­gen be­trug die Dif­fe­renz 2,9 Pro­zent­punk­te und in Sach­sen 5,2 Pro­zent­punk­te. Ei­ne Aus­nah­me     un­ter den ost­deut­schen Flä­chen­län­dern bil­det das mit Fe­ri­en­re­gio­nen be­stück­te Meck­len­burg-Vor­pom­mern (19,6). Un­ter den west­li­chen Flä­chen­län­dern ist der Un­ter­schied im Saar­land mit 5 Pro­zent­punk­ten am      ge­rings­ten.

Die zehn Re­gio­nen mit dem grö­ß­ten Vor­teil für Käu­fer*in­nen be­fin­den sich dem­nach über­wie­gend in      Thü­rin­gen, da­zu kom­men Ge­gen­den in Sach­sen-An­halt, Sach­sen und Bran­den­burg. Käu­fer*in­nen von       Ei­gen­tums­woh­nun­gen im Land­kreis Mans­feld-Süd­harz ha­ben mit 2,3 Pro­zent­punk­ten den grö­ß­ten Vor­teil ge­gen­über Mie­ter*in­nen: Sie zah­len im Durch­schnitt 11,9 Pro­zent ih­res Haus­halts­net­to­ein­kom­mens für    Mie­te, wür­den aber nur 9,6 Pro­zent für die Fi­nan­zie­rung ei­ner gleich gro­ßen Ei­gen­tums­woh­nung be­zah­len. Im Land­kreis El­be-Els­ter (Bran­den­burg) und dem Saa­le-Or­la-Kreis (Thü­rin­gen) spa­ren Käu­fer*in­nen 1,6 Pro­zent ih­res Net­to­haus­halts­ein­kom­mens ge­gen­über Mie­ter*in­nen. 

 

Vermögens­aufbau ist ein Vorteil von Wohn­eigentum

Selbst wenn die Kos­ten für Kre­di­te mehr Ein­kom­men bin­den als die Mie­te, ist dies kein Aus­schluss­kri­te­ri­um. „Ei­gen­tü­mer*in­nen be­trei­ben im Ge­gen­satz zu Mie­ter*in­nen ei­nen Ver­mö­gens­auf­bau. Das recht­fer­tigt in der Re­gel ei­nen Auf­preis“, sagt Post­bank-Ex­per­te Beer­mann. „Im­mo­bi­li­en­be­sitz ist im­mer auch ei­ne Ab­si­che­rung für das Al­ter und macht zu­dem un­ab­hän­gig von künf­ti­gen Miet­preis­stei­ge­run­gen.“ Neh­men Kauf­in­ter­es­sier­te ei­nen ge­rin­gen Zu­schlag für den Ei­gen­tums­er­werb von höchs­tens fünf Pro­zent­punk­ten ih­res ver­füg­ba­ren Ein­kom­mens ge­gen­über der Miet­zah­lung in Kauf, kom­men laut Post­bank Woh­nat­las ne­ben den be­reits er­wähn­ten 16 Re­gio­nen wei­te­re 67 Re­gio­nen in Fra­ge. Vie­le da­von sind in Ost­deutsch­land, aber auch in Nie­der­sach­sen, Nord­rhein-West­fa­len, Rhein­land-Pfalz und dem Saar­land. Auch Groß­städ­te sind dar­un­ter: Ei­nen Auf­schlag von 3,4 Ein­kom­mens­pro­zent­punk­ten auf die Miet­be­las­tung zah­len Käu­fer*in­nen in Salz­git­ter (Nie­der­sach­sen) und Gel­sen­kir­chen (Nord­rhein-West­fa­len). In Bre­mer­ha­ven (Bre­men) be­trägt der Auf­schlag 4,4 Pro­zent­punk­te und in Her­ne (Nord­rhein-West­fa­len) 4,6 Pro­zent­punk­te. Für die im sel­ben Bun­des­land ge­le­ge­nen Städ­te Ober­hau­sen und Ha­gen so­wie im säch­si­schen Chem­nitz sind es 4,7 Pro­zent­punk­te. Un­ter den Mit­tel­städ­ten ist ne­ben Des­sau-Ro­ßlau, Ge­ra und Suhl in Thü­rin­gen mit Em­den auch ei­ne Stadt in Nie­der­sach­sen zu fin­den. Mit Pir­ma­sens ist ei­ne Stadt in Rhein­land-Pfalz und mit Hof auch ei­ne Stadt in Bay­ern ver­tre­ten. In all die­sen Mit­tel­städ­ten lie­gen die Dif­fe­ren­zen in der Ein­kom­mens­be­las­tung von Mie­ten zu Woh­nen bei höchs­tens 3,6 Pro­zent­punk­ten.

„Nach Kauf ei­ner Ei­gen­tums­woh­nung ge­rin­ge­re Aus­ga­ben als bei ei­ner Miet­zah­lung zu ha­ben, klingt ver­lo­ckend. Doch ei­ne Kauf­ent­schei­dung soll­te nie nur vom Ver­gleich der Ein­kom­mens­be­las­tun­gen ab­hän­gig     ge­macht wer­den“, sagt Beer­mann. „Der Woh­nat­las lie­fert Kauf­in­ter­es­sier­ten zwar wich­ti­ge Hin­wei­se für die Ent­schei­dungs­fin­dung, es soll­ten je­doch mög­lichst vie­le wei­te­re Fak­to­ren be­rück­sich­tigt wer­den. Denn ei­ne eben­so gro­ße Rol­le spielt die in­di­vi­du­el­le Le­bens­pla­nung und die per­sön­li­che fi­nan­zi­el­le Si­tua­ti­on.    Zu­dem ist je­des Kauf­ob­jekt ver­schie­den aus­ge­stat­tet. En­er­ge­ti­scher Stan­dard, Re­no­vie­rungs­be­darf und    Un­ter­hal­tungs­kos­ten kön­nen stark un­ter­schied­lich sein.“

Kontakt

Oliver Rittmaier

Mediensprecher

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