Wer in der Niedrigzinsphase der vergangenen Jahre eine Baufinanzierung abgeschlossen hat, braucht meist irgendwann eine Anschlussfinanzierung. Doch die Zinssätze für Hypothekendarlehen sind inzwischen deutlich gestiegen. Umso wichtiger, sich rechtzeitig zu informieren und die Optionen zu prüfen. Ein Bausparvertrag kann eine gute Wahl sein.
Was kann man tun, um schon während der Laufzeit des Darlehens die Schulden schneller zu tilgen? „In der Regel ist in den Darlehensverträgen ein Sondertilgungsrecht festgehalten. Diese Option für den Abbau des Kredits könnte man, wenn ausreichend Eigenkapital vorhanden ist, ausschöpfen“, rät Holm Breitkopf von der BHW Bausparkasse.
Forward-Darlehen
Viele Immobilieneigentümer denken bei der Anschlussfinanzierung an ein sogenanntes Forward-Darlehen. Man kann es bis zu fünf Jahre im Voraus abschließen und sich so das aktuelle Zinsniveau sichern. Banken verlangen jedoch einen Zinsaufschlag.
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Zinssicheres Bauspardarlehen
Weniger bekannt ist, dass ein Bausparvertrag bei einer Anschlussfinanzierung auch eine sinnvolle Option sein kann. Gut, insbesondere in bewegten Zins-Zeiten: Immobilienbesitzende, die noch einige Jahre bis zum Ende der Zinsbindung haben, können in einen Bausparvertrag einzahlen. Denn der Zinssatz für das später in Anspruch genommene Darlehen wird bereits zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses fest vereinbart. So kann man sich gegen steigende Zinsen absichern.
„Beim Bausparvertrag kommt es auf die langfristige Planung und entsprechende Sparleistung an, damit der Bausparvertrag zum passenden Zeitpunkt tatsächlich zuteilungsreif ist und das Darlehen in Anspruch genommen werden kann“, erläutert BHW-Experte Holm Breitkopf. Wer kurzfristig eine neue Finanzierung benötigt, kann von der Bausparkasse auch ein Sofortdarlehen bekommen. Eingeschlossen ist dabei ein Vorausdarlehen, mit dem man zunächst den alten Kredit ablösen kann. Der Bausparvertrag wird parallel bespart – und schließlich für die endgültige Tilgung des Vorausdarlehens genutzt.
BHW Mediendienst 4/2023